Bei dem Notstromaggregat entschieden wir uns auf Grund der Langlebigkeit für eine 3,9 KW Dieselversion (Fa.Geko) mit
Drehstrom- Generator. Wir brauchen dann zwar noch ein kräftiges 150 A Ladegerät (Fa. Burmeister) aber damit ist im Falle des Defekts der Solaranlage oder des Wechselrichters ein Direktbetrieb der Verbraucher über den
Generator möglich. Wir haben somit ein redundantes System. Für besonders wichtige Geräte wie die Lampen für den Behandlungsraum und die Notaufnahme sowie die Kühlschränke entschieden wir uns für 24 V Versionen. Da nach
unserer Meinung das System ohne jegliche manuelle Eingriffe arbeiten sollte, entschieden wir uns für den Einbau einer automatischen Startvorrichtung für den Motor. Dies wurde in Form einer speicherprogrammierbaren Steuerung
realisiert (Siemens Simatic 100 U), die das Aggregat startet, maximale Laufzeiten überwacht und auch noch eine Meldung gibt, wenn der Dieseltank fast leer ist. Weiterhin ist es gut, die Last erst nach einer Warmlaufzeit des
Motors zuzuschalten und am Ende den Motor im Leerlauf etwas nachlaufen zu lassen (Abkühlung). Über eine Schaltuhr kann eingestellt werden, daß das Aggregat in jedem Falle einmal pro Woche gestartet wird. Im Jahr 1992 wurde
diese Anlage zusammen mit einheimischen Mitarbeitern aufgebaut. Mit dieser Steuerung lief das System eine Zeitlang, bis ein Blitz gerade an der Stelle, an der ein Erdkabel lag einen Baum traf und damit dem Start-System des
Dieselgenerators den Todesstoß versetzte. Das Solarladeteil und der Wechselrichter hatte es erfreulicherweise überlebt und damit wurde die Anlage dann weiter betrieben. In vergangenem Sommer nun besuchte ich die
Gesundheitsstation und machte die nötigen Reparaturen. Im Zuge der Vereinfachung und aufgrund von örtlich nicht verfügbaren Ersatzteilen verzichteten wir auf die Computer-Steuerung. Die Start-Automatik mit ihren wichtigsten
Funktionen wurde durch drei Zeitglieder und vier kleine Schütze realisiert. Da die Tiefkühltruhe sich in diesem heißem Land als starker Energieschlucker erwies, wurde die Schaltuhr genutzt, um die Truhe nachts abzuschalten.
Die Kälteenergie bleibt ausreichend lang gespeichert. Der kleine Kopierer (Canon) lies sich an dem Trace-Trapezwechselrichter nicht betreiben. Die steilen Flanken machen dem Schaltnetzteil etwas Probleme. Die Idee, einen
Trafo eines nicht mehr benötigten Ladegerätes als Filter einzusetzen brachte Erfolg (Sekundärspule an 220V, Primärspule wurde entfernt). So wurde die erste Zeit dann auch fleißig kopiert. Mir wurde bei meinem Besuch bewußt,
daß die Solaranlage für die Gesundheitsstation eine große Bedeutung hat. Durch die alten Petroleumlampen wurden die überfüllten Krankenzimmer sehr stickig und heiß und man konnte die Krankenunterlagen kaum lesen. Die
Gesundheitsstation wurdedurch die Solaranlage auch irgendwie aufgewertet. "Es ist ja wie in der Stadt hier", meinte eine Angestellte. Wir haben sehr viel dabei gelernt, es hat viel Spaß gemacht, aber
es war auch eine Menge Streß.
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